Flaminia Österreich, Unternehmen

Die Keramikproduktion in der Umgebung von Civita Castellana lässt sich bis in die Jahrhunderte vor dem Aufstieg Roms zurückverfolgen. Tatsächlich fand man in der Umgebung Tongefäße, die sich auf des vierte Jahrhundert vor Christus zurückdatieren lassen. Produkte von guter Qualität tauchten im Mittelalter und während der Renaissance auf, aber erst gegen Ende des 18ten Jahrhunderts wurde begonnen, die für die Region typischen Tongruben protoindustriell auszubeuten. Die erste Töpferei, die Tonwaren und kunstvolle Keramiken herstellte wurde im Jahr 1792 vom Architekten Giuseppe Valadier (* 14.04.1762 in Rom + 01.02.1839 in Rom) eröffnet. Die Werkstätten produzierten Töpferwaren, die Produktion von Fliesen und Sanitärkeramik wurde erst in den Anfängen des zwanzigsten Jahrhunderts aufgenommen. Am 5. Januar 1955 nach einem Streik, in dem sich die Arbeiter der Töpfereien und deren Besitzer in einem Arbeitskampf gegenüber standen schlossen sich 23 Keramikarbeiter zu einer Gemeinschaft zusammen. Diese Produktionsgemeinschaft der 23 Arbeiter trug den Namen „Ceramica Flaminia“ in Anlehnung an die antike Via Flaminia, deren Verlauf Giuseppe Valadier im Jahr 1805 neu festlegte. Die Via Flaminia war eine Römerstrasse, die von Rom nach Ariminum, dem heutigen Rimini führte und die wichtigste Verbindung in den Norden des Landes darstellte. Namensgeber der Strasse war der Zensor Gaius Flaminius, der sie 220 v. Chr. in Auftrag gab. Bis zur Mitte der 90er Jahre des vergangenen Jahrhunderts waren die Produkte von Flaminia durch traditionelle Formen gekennzeichnet. Man folgte dem Stil der großen nationalen und internationalen Hersteller, kopierte diese jedoch nicht. Während der 70er und 80er versuchte Flaminia, dem Stil seiner Produkte mehr Originalität zu verleihen. Dieses Vorhaben scheiterte jedoch aufgrund des Fehlens einer geeigneten künstlerischen Leitung. Mitte der 90er Jahre, während einer Zeit in der die Suche nach alternativen Formen für Badkeramik mehr und mehr zu einer Existenzfrage wurde, begann Flaminia die Zusammenarbeit mit Roberto Palomba. Der Grundstein für das äußerst erfolgreiche Projekt “Work in Progress” war somit gelegt. Ein Wendepunkt in der Firmengeschichte war das Jahr 1997. Während der “Abitare il Tempo” in Verona wurde das Waschbecken “Acquagrande” von Flaminia vorgestellt wurde - ein großes, rechteckiges Waschbecken, das von Giulo Cappellini entworfen wurde. Dieses Becken repräsentierte einen Traditionsbruch in einem Markt, der bisher nur von runden und weichen Formen bestimmt war. “Acquagrande” erhielt bald Gesellschaft von anderen Produkten, die von Roberto & Ludovica Palomba entworfen wurden. Ein rundes Becken namens “Twin Set” erblickte im Jahr 1998 das Licht der Welt. Gegen Ende des Jahres wurden weitere Modelle in verschiedenen Größen vorgestellt, um der Kundschaft breitere Auswahlmöglichkeiten zu bieten.